Visionsbildung unter dem Einbezug der Digitalität

Die Digitalität, die unseren gesellschaftlichen Alltag maßgeblich beeinflusst und mitgestaltet, muss in die Bildung, das Lernen und in die Mündigkeitserziehung eines jeden jungen Menschen einbezogen werden. Dieser Aspekt ist unter anderem die Aufgabe der Schule. Daher benötigt die Schule unter Einbezug der Digitalität eine Schulvision, wie das Lernen und Zusammenarbeiten verstanden und gelebt werden soll.

Bei der Visionsformulierung geht es um die Beschreibung eines Wunschzustandes für die Zukunft. Hier darf der Elefant ruhig mal an einen Luftballon gehängt werden.

In dieser Herausforderung findet ihr Tipps und Erfahrungsweitergaben von Schulen, die bereits eine Vision erarbeitet haben.

Wenn das Leben keine Vision hat, nach der man strebt, nach der man sich sehnt, die man verwirklichen möchte, dann gibt es auch kein Motiv, sich anzustrengen.

 

Erich Fromm

Verständnis von Bildung, Lernen und Zusammenarbeiten

Unter dem Einbezug der Digitalität benötigt die Schule eine erneute Verständigung in der Schulgemeinschaft darüber, wie Bildung, Lernen und Zusammenarbeiten verstanden werden sollen. 

  • Das Lernen und Zusammenarbeiten in der Schule wird maßgeblich durch die Digitalisierung und den technischen Fortschritt in der Gesellschaft beeinflusst. 
  • Neue Werkzeuge ermöglichen es, das Lernen und Zusammenarbeiten neu zu gestalten. Daher sollte ein neues gemeinsames Verständnis geschaffen werden, wie Lernen, Bildung und Zusammenarbeiten gestaltet werden sollen. 

Gemeinschaftliche Vision anstreben

Für eine zielgerichtete zeitgemäße Entwicklung ist es hilfreich, eine gemeinsame Vision zu erarbeiten. Damit ist eine gemeinschaftliche Formulierung des Zustandes gemeint, den die Schule mitsamt ihrer Akteur*innen auf lange Sicht anstrebt. 

  • Für die Vision der Schule werden Wünsche von Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern in Bezug auf das Lernen und Zusammenarbeiten gesammelt und vereint.  
  • Eine gemeinschaftlich erarbeitete Vision motiviert alle Menschen in der Schulgemeinschaft, an einem Strang zu ziehen und für einen gemeinsamen Traum zu arbeiten. 
  • Sie bringt die Menschen zudem dazu, Höchstleistungen zu vollbringen und Kreativität in Gang zu setzen. 
  • Eine solche Vision ist der Träger der Schulentwicklung. 
  • Durch die gemeinsam formulierte Vision entstehen Akzeptanz, Transparenz, Sicherheit, das Gefühl des Einbezugs sowie die Identifikation mit den Zielen der Schulentwicklung. 

Vision als Wunschzustand für die Zukunft

Die Vision beschreibt einen Wunschzustand, den die Schule mit ihrem Dasein, ihren Aktivitäten und Handlungen sowie ihren personellen Haltungen gemeinschaftlich einnimmt und verfolgt. 

Visionen ...

  • … regen zur tatsächlichen Umsetzung an. 
  • … richten die Ziele der Schulentwicklung aus. 
  • … regen zur Reflexion der Schulentwicklung an. 
  • … schaffen Haltungen zur Handlung bei allen Akteur*innen. 
  • … bilden den Grundstein von Erfolgen. 

       

      Visionsformulierung

      Eine Vision ist niemals zu erreichen. Die Ziele, die sich von der Vision ableiten lassen, dagegen schon. 

      • Bei der Visionsformulierung darf der Elefant sprichwörtlich an einen roten Luftballon gehängt werden. 
      • Die Vision zeichnet das Idealbild der schulgemeinschaftlichen Ausrichtung – die Ideen müssen nicht realistisch und umsetzbar sein. 
      • Von ihr gehen die Impulse aus, sie gibt den Takt und die Entwicklungsrichtung vor. 
      • Auf Basis der gemeinschaftlich erarbeiteten Vision können im Nachgang lang-, mittel- und kurzfristige Ziele abgeleitet werden, nach denen sich eine Schule entwickeln kann. Dieser Schritt erfolgt aber erst, wenn die Vision schon formuliert ist

      Visionsformulierungen vereinen die zentralen Ideen der Schulgemeinschaft und fassen sie kurz zusammen. 

      • Die Vision umfasst eine motivierende, positiv formulierte Vorstellung des Zustandes, den die Schule anstreben will. 
      • Die Vision ist nicht sehr detailreich, sondern eher weitwinklig formuliert. 
      • Ängste und Sorgen sowie negative Stimmungen sind in der Visionsentwicklung fehl am Platz. 

      Beispiele für die Bausteine einer Schulvision, die aus einem Brainstorming von Lehrer*innen stammen

      Aus diesen Bausteinen ist diese Visionsformulierung entstanden:

      Unsere Schule ist ein Lern- und Lebensort, an dem sich alle Beteiligten gerne aufhalten, weil wir hier Neugier, Selbstverwirklichung und Selbstverantwortung mit Lernen verbinden und uns stets mit der Welt entwickeln.

      Wenn du an etwas Begeisterndes arbeitest, das dir wirklich wichtig ist, musst du nicht angetrieben werden. Die Vision zieht dich.

       

      Steve Jobs

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